Eine Einführung in die Montessori-Pädagogik

"Hilf mir es selbst zu tun", ist ein Leitsatz der Montessori-Pädagogik. Dieser Satz bezeichnet treffend die beiden Komponenten der Erziehung nach Maria Montessori: Die Erwachsenen schaffen die Bedingungen, die das Kind braucht, damit es durch eigene Kraft seinen Wachstums- und Bildungsprozess vorantreiben kann.

Ein kleiner Junge beim Puzzeln©Sasenki - stock.adobe.com

Bereits kleine Kinder sind in der Lage, sich auf eine Sache zu konzentrieren und wesentliche Erfahrungen damit zu machen. Durch die "Polarisation der Aufmerksamkeit" setzt sich das Kind mit seiner Umwelt auseinander, lernt sie zu verstehen und ordnet sie in sein Denken ein.

Sensible Phasen

Kinder durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen, in denen sie eine erhöhte Lernbereitschaft für spezielle Fähigkeiten haben, den so genannten "Sensible Phasen". Sie wenden sich mit großer Aufmerksamkeit den Bildungsanreizen zu, erwerben die formalen und inhaltlichen Kompetenzen und prägen sie sich dauerhaft ein. Diese sensiblen Phasen gibt es z. B. für Sprache, Bewegung, Ordnung, soziale Interaktionen u.v.m. Dabei gewinnt das Kind nicht nur Wissen und neue Einsichten, sondern auch Selbständigkeit und Selbstvertrauen.

Die Aufgabe der Erwachsenen

Eltern und Erzieherinnen sind die "Interpreten kindlicher Verhaltensweisen". Durch Beobachtung erlangen sie Kenntnisse über den Entwicklungsstand des Kindes und unterstützen es in seinem Selbstbildungsprozess durch "die vorbereitete Umgebung" und die liebevolle Begleitung durch den Alltag. Dabei ist die "Freiheit jedes einzelnen Kindes" mit seiner Individualität von entscheidender Bedeutung bei seinem Selbsterziehungsprozess. 

Das Erziehungsziel ist die psychisch gesunde und eigenständige Persönlichkeit, die ihre Begabungen wahrnehmen und nutzen sowie ihre Schwächen kompensieren kann, um letztendlich zu einer größtmöglichen Selbständigkeit zu gelangen.