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Glossar: Wörterbuch der Caritas

Teilhabeinitiative

Selbstbestimmte Teilhabe war das zentrale Thema der Caritas von 2009 bis 2011. Mit seiner Teilhabeinitiative wollte der Verband dazu beizutragen, dass alle Menschen gleichberechtigt die Chance haben, ihr eigenes Leben und das einer offenen Bürgergesellschaft mit zu gestalten.
Der einzelne Mensch mit seinen Vorstellungen und Wünschen soll ernst genommen werden, gerade auch dann, wenn er oder sie arm, krank, betagt oder behindert ist. Im Kern geht es um Würde und Gerechtigkeit. Dafür müssen noch etliche rechtliche, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Barrieren abgebaut werden.

Teilhabe geht alle an

Die Teilhabeinitiative nimmt vor allem die Gruppen in den Blick, denen sich die drei Caritas-Jahreskampagnen im selben Zeitraum widmen:

Aber auch andere Personen, die von sozialer Ausgrenzung betroffen sind, werden Thema sein.
Die Caritas möchte sowohl die Öffentlichkeit als auch den eigenen Verband für das Teilhabe-Thema gewinnen - so wie es bei der Befähigung junger Menschen gelungen ist. Dafür braucht die Initiative die fachbereichsübergreifende Unterstützung aller beruflich oder ehrenamtlich engagierten Mitarbeiter: Es gilt, Teilhabe als strategisches Ziel in allen Einrichtungen und Diensten der Caritas zu verankern - und sie auf vielfältige Art zu verwirklichen.

Umsetzung der Initiative auf drei Ebenen

Zunächst einmal ist die persönliche Ebene wichtig. Hier sollte eine Sensibilität für Menschen entstehen, die von sozialer Ausgrenzung bedroht oder schon ausgegrenzt sind. Das hat viel mit Kennenlernen zu tun, direkt von Mensch zu Mensch. Caritaseinrichtungen, Pfarrgemeinden und kommunale Partner können dafür Gelegenheiten schaffen. Sie können Räume zur Verfügung stellen oder Veranstaltungen organisieren, die Begegnungen möglich machen.

Das Gleiche gilt im Großen, für die politische Ebene: Es geht um Raum für alle im öffentlichen Leben, es geht auch um den politischen Stil in unserem Land. "Betroffene" sollen selbst zu Wort kommen und ihre Forderungen aufstellen können.

Auf institutionellen Ebenen müssen wir soziale Konzepte entwickeln, die Betroffene zu Beteiligten machen: Anstelle des Einsatzes für den Nächsten soll die Arbeit mit ihm oder ihr erfolgen. Wichtig ist beispielsweise die Möglichkeit für Nutzer sozialer Dienstleistungen, zwischen unterschiedlichen Angeboten zu wählen. Ebenso sollen ehren- oder hauptberuflich Engagierte in ihren Arbeitsfeldern mitentscheiden können.

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