Berlin/Essen
(cde)
Unter dem Titel „Zusammen sind
wir Heimat“ wirbt die Caritas bundesweit für die Chancen für eine offene
Gesellschaft. Schwerpunkt dabei ist die Integration von Menschen mit
Migrationshintergrund und Geflüchteten. Auch die Caritas im Bistum Essen
beteiligt sich mit Aktionen.
„Gerade im Ruhrgebiet haben wir eine lange Erfahrung mit der Integration
verschiedenster Nationalitäten. Gemeinsam können wir es schaffen, dass sich
alle Menschen hier zu Hause fühlen“, erklärt Dr. Jürgen Holtkamp, Leiter der
Abteilung Beratung, Erziehung und Familie beim Caritasverband für das Bistum
Essen. „Aber Politik und Unternehmen sind gefordert.“
Vor allem bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt sieht
Holtkamp Nachholbedarf. So müsse etwa die Anerkennung ausländischer Abschlüsse
schneller und unbürokratischer vonstattengehen. Denn für viele sei - noch vor
dem Spracherwerb - Beschäftigung der beste Integrationshelfer. Auch der Zugang
für die Menschen zu Praktika und Sprachkursen müsse verbessert werden. Neben
vielen ehrenamtlich organisierten Hilfen unterstützen fünf
Integrationsagenturen der Caritas im Bistum Essen Zugewanderte, hier eine neue
Heimat zu finden. Sie fungieren als lokale Stützpunkte, vermitteln Hilfen,
organisieren Begegnungen und sind mit den Möglichkeiten in den Kommunen
vertraut. „Leider sind diese wichtigen Anlaufpunkte nach wie vor
unterfinanziert“, beklagt Holtkamp. Er plädiert dafür, Zuwanderung vor allem
als Chance zu begreifen.
Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat Dr. Peter Neher, erklärt:
„Damit die Geflüchteten in Deutschland Heimat finden, braucht es Zeit, einen
langen Atem und die aktive Auseinandersetzung mit Unterschieden. Das verlangt
von den Einheimischen und den Zugewanderten viel: Beide Seiten müssen sich
öffnen, einander kennenlernen und sich mit Respekt und Wertschätzung begegnen.
Dieses Miteinander gut zu gestalten und Integration zu ermöglichen, ist eine
zentrale gesellschaftliche Aufgabe in den kommenden Jahren.“
Der Caritasverband im Bistum Essen plant für die Kampagne unterschiedliche
Aktionen. Zum einen wird das Projekt „Sach wat! Tacheles für Toleranz“ mit
Kneipenabenden und Argumentationstrainings bis Anfang Februar fortgeführt.
Außerdem ist ein Fotoprojekt mit Grundschulkindern geplant, bei dem die Kinder
„Heimat“ aus ihrem Blickwinkel darstellen. Die Fotos sollen anschließend in
einer Heimatausstellung präsentiert werden. Daneben beteiligt sich die Caritas
im Bistum Essen am „Heimatfilm“-Projekt des Deutschen Caritasverbandes. Hierzu
sucht sie Einheimische und Zugewanderte, die in kurzen Videostatements
erklären, was für sie Heimat bedeutet. Am Caritas-Sonntag, dem 17. September,
wird eine Veranstaltung gemeinsam mit dem Caritasverband für die Stadt Essen
stattfinden, der in diesem Jahr sein 120-jähriges Bestehen feiert. Auch die
Caritas-Orts- und Fachverbände der anderen Städte aus dem Ruhrbistum planen
Aktionen.
„Mit der Jahreskampagne wollen wir erreichen, dass Einheimische und
Zugewanderte sich begegnen, sich kennenlernen und gemeinsam aktiv werden
können. Wir setzten uns ein für eine offene Gesellschaft, in der wir einander
Heimat geben“, so Dr. Jürgen Holtkamp.
Mehr Infos unter:
https://www.zusammen-heimat.de/
Caritasverband für das Bistum Essen e.V.
Michael Kreuzfelder
Leiter der Stabsstelle Kommunikation / Pressesprecher
Am Porscheplatz 1
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