In
Erinnerungen schwelgen konnten jetzt die Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas-Seniorenzentrums
St. Franziskus in Bochum-Riemke. Unter dem Motto "Eine Reise in die
Kindheit" haben die Rentner zusammen mit Annika Spitzer vom Sozialen
Dienst alte Spielsachen, Fotos, Bücher und Illustrierte zusammengetragen sowie
Bilder von ihrem Lieblingsspielzeug gemalt, um diese in einer Ausstellung den
Angehörigen und anderen interessierten Besuchern vorzustellen. Fachlich
begleitet wurde der nostalgische Nachmittag von Peter Schneller, der einige Exponate
vom Bochumer Schulmuseum mitgebracht hatte.
"An den Rohrstock kann ich mich noch ziemlich gut erinnern", erzählt Irmgard
Staudinger
.
"Damit
gab's einen auf die Hand, wenn wir zu spät gekommen sind." Auch das
Schwarzweiß-Foto von einem alten Schulzimmer kommt ihr vertraut vor: "Wir
waren auch so viele – die ganz Kleinen und die Großen, alle zusammen in einer
Klasse", weiß die 83-Jährige zu berichten.
Nach der Schule mussten die Mädchen der Mutter im Haushalt helfen. Zeit zum
Spielen blieb da nur wenig. "Ich hatte eigentlich gar kein richtiges
Spielzeug. Als ich vier war, hat mir meine Großmutter einen kleinen Ball
geschenkt. Den habe ich geliebt", blickt Angela Gödeke auf ihre Kindheit
zurück.
Die Senioren haben an diesem Nachmittag viel zu erzählen. Der kleine Kreisel,
das bunte Blechspielzeug, die grüne Schiefertafel mit Schwämmchen lassen die
guten alten Zeiten wieder aufleben. Diplom-Sozialpädagogin Annika Spitzer freut
sich über die muntere Runde: "Genau das wollten wir mit diesem
biografischen Projekt erreichen. Die vertrauten Gegenstände rufen Erinnerungen
hervor. Sogar unsere dementen Bewohner fangen an, aus der Vergangenheit zu
berichten." Oder sie machen es wie Hedwig Klauss. Die 89-Jährige kann
nicht mehr sprechen, dennoch lächelt sie still vor sich hin, als Annika Spitzer
ihre eine lange Schaumwaffel reicht. Das Gebäck schmeckt nach Kindheit – so
etwas vergisst man nicht.