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Stand: 07.05.2019

Pressemitteilung

Was macht eigentlich ein Ambulanter Pflegedienst?

Morgens um 9 Uhr betritt Schwester Angelika vom Caritas-Pflegedienst Bochum-Ost mit dem Schlüssel das Haus von Elfriede J.* Innen ist noch alles dunkel und still. Als erstes zieht die 58-jährige Krankenschwester die Rollladen hoch. Anschließend setzt sie den Kaffee auf und schmiert ein Butterbrot.

Als sie leise in das Schlafzimmer tritt, schläft Elfriede J. noch tief und fest. Es dauert eine Weile, bis die 78-Jährige wach ist und aufstehen kann. Gemeinsam gehen beide langsam in das Badezimmer, wo Schwester Angelika der Patientin auf die Toilette hilft und sie dann von Kopf bis Fuß wäscht. Geduldig beantwortet sie die immer wiederkehrenden Fragen der Rentnerin: "Welchen Tag haben wir heute?" und "Sind die da oben schon wach?". Gemeint sind Sohn und Schwiegertochter, die im gleichen Haus wohnen.

Danach geht es zurück ins Schlafzimmer. Schwester Angelika hilft der Seniorin beim Anziehen. Elfriede J. legt sehr viel Wert auf ihr Äußeres, weshalb die examinierte Krankenschwester sich jetzt auf die Suche nach einer passenden Kette, drei Armbändern und der Uhr macht. Währenddessen wendet sich ihre Patientin dem Frühstück zu, das ihr auf einem Tablett angereicht worden ist. Erneut möchte Elfriede J. wissen, welche Uhrzeit es ist. Und: "Was machen überhaupt die da oben?"

Der Fernseher wird noch eingeschaltet, dann verabschiedet sich Schwester Angelika die nächste Patientin wartet schon…

Die Autofahrt dauert länger als geplant – eine Großbaustelle mit Stau kostet viel Zeit und Nerven. Als die Caritas-Mitarbeiterin schließlich in der Wohnung von Marianne S.* ankommt, liegt diese im Bett und hat gerade gefrühstückt. Die 70 -jährige Seniorin hatte zwei Schlaganfälle und kann seitdem höchstens noch zwei bis drei Schritte in Begleitung gehen. Das Sprechen fällt ihr schwer. Schwester Angelika wäscht im Bett ihren Unterkörper, danach hebt sie die Rentnerin in den Toilettenstuhl und fährt sie ins Bad, um dort auch noch den Oberkörper zu reinigen. Eine Haarwäsche lehnt Marianne S. ab. Das möchte sie lieber erst morgen erledigen. Überhaupt wirkt sie heute traurig und bedrückt. Vielleicht liegt das daran, dass ihre Schwester, die 14 Tage zu Besuch war, gestern wieder nach Hause gefahren ist?

Nach dem Anziehen geht es mit dem Rollstuhl ins Wohnzimmer. Je nach Verfassung hält sich die Seniorin dort die nächsten ein bis zwei Stunden auf. Während Schwester Angelika ihre Einträge in der Dokumentationsmappe vornimmt, bringt die tschechische Pflegehilfskraft, die die 24-Stunden-Betreuung von Marianne S. übernommen hat, ein Glas Saft. Sie spricht nur wenig Deutsch und ist schwer zu verstehen. Doch ohne sie und die Hilfe der Nachbarn sowie einer Nichte würde Marianne S. nicht mehr in ihrer Wohnung zurechtkommen.

Schwester Angelika reicht der Seniorin ihre Medikamente. Die Zeit drängt, sie muss sich verabschieden. Als sie das betrübte Lächeln der Seniorin sieht, würde die 58-Jährige gerne noch etwas länger bleiben. Doch an diesem Vormittag müssen noch 8 weitere Kunden versorgt werden.

Der Caritas-Pflegedienst Ost ist einer von insgesamt drei Pflegediensten des katholischen Wohlfahrtsverbands in Bochum und Wattenscheid. Von drei Standorten aus – neben Bochum-Langendreer sind das Bochum-Wiemelhausen und Wattenscheid-Mitte – betreuen 91 Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 550 Patientinnen und Patienten. Egal ob alte Menschen, Kranke oder Menschen mit Behinderung – die Caritas-Pflegekräfte helfen ihnen, so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu leben. Dabei stehen Professionalität und Menschlichkeit im Vordergrund.

Zu den Leistungen gehören sowohl die individuelle pflegerische Versorgung (z. B. Körperpflege, An- und Auskleiden, Betten und Lagern, Zubereiten und Anreichen von Mahlzeiten, Sondennahrung, Mobilisation) als auch die medizinische Behandlungspflege (z. B. Medikamentengabe, Injektionen, An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen, Wundversorgung). Die Kosten für Pflegeleistungen werden in der Regel von der Pflegekasse übernommen. Die Finanzierung der Behandlungspflege erfolgt nach Verordnung durch den behandelnden Arzt und anschließender Genehmigung durch die Krankenkasse.

Caritas-Pflegedienst Bochum-Ost

In der Schuttenbeck 9   44892 Bochum

Telefon: 0234. 92242-0

E-Mail: pflegedienst-ost@caritas-bochum.de

www.caritas-bochum.de

* Name wurde von der Redaktion geändert.

Annette Borgstedt
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Caritasverband für Bochum
und Wattenscheid e.V.
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