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Stand: 07.05.2019

Pressemitteilung

Von Thorarollen und Kippas

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Warum tragen Männer in der Synagoge eine Kopfbedeckung? Und was ist ein Gebetschal? Diese und viele andere Fragen beschäftigten jetzt die Kinder der Caritas-Stadtranderholung bei ihrem Besuch in der Bochumer Synagoge an der Castoper Straße. „Respekt. Respektiere“. Unter dem gleichnamigen Motto hat der Caritasverband für Bochum e.V. in der ersten Ferienhälfte eine spannende Stadtranderholungsmaßnahme für  Mädchen und Jungen zwischen 5 und 12 Jahren angeboten. Auch in der zweiten Ferienhälfte wird dieses Thema im Mittelpunkt stehen.

Was sich alles hinter dem abstrakten Begriff „Respekt“ verbirgt, das haben die Kinder in den letzten drei Wochen unter Anleitung der Betreuer im Feriencamp Gysenberg für sich entdecken können. So lud gleich am Anfang ein Workshop dazu ein, die eigenen Talente und Stärken zu erkennen und damit die erste und wichtigste Lektion zu lernen: „Achte dich selbst!“. Während einer Wald-Rallye befassten sich die Mädchen und Jungen mit Aspekten des Umweltschutzes und an einem Nachmittag ohne Spielzeug konnte jeder ausprobieren, wie man sich auch mit einfachen Dingen wie Steinen und Stöcken sinnvoll beschäftigen kann.

Weitere Programmpunkte waren eine Zirkus- und Theatergruppe, ein Hip-Hop-Tanzkurs, gemeinsames Kochen und kreatives Gestalten. „Bei allen Aktivitäten geht es darum, dass die Kinder Gemeinschaft erleben und lernen, sich mit anderen Kindern zu arrangieren“, erklärt Abteilungsleiterin Ute Begier das pädagogische Konzept der Ferienmaßnahmen.

Ein besonderes Erlebnis war nicht zuletzt der Besuch in der Jüdischen Gemeinde Bochum – Herne - Hattingen. Zusammen mit Gerd Liedtke, Vorsitzender des Freundeskreis Bochumer Synagoge e.V., begaben sich die jungen Bochumer auf einen Streifzug durch die jüdische Kultur und erfuhren viel Wissenswertes über die Synagoge, die im Dezember 2007 eröffnet wurde. Das Staunen war groß, als die Kinder von Gerd Liedtke erfuhren, dass die Thora-Rollen aus rund 22 Meter breiten aneinander genähten Ziegenleder-Stücken bestehen. Auch dass die Sabbat-Gottesdienste fast ausschließlich in hebräischer Sprache abgehalten werden, beeindruckte die kleinen Besucher. „Warum sind in der Wand 12 Davidsterne?“ und „Warum gibt es hier drin keine Bilder?“ waren daher nur einige der Fragen, die die Mädchen und Jungen an Gerd Liedtke richteten, der selbst evangelischer Christ ist.

Die Kinder waren in den letzten drei Wochen jeden Tag von 9.30 bis 16 Uhr in der Obhut der Caritas-Betreuer. Neben dem pädagogischen Programm gehörten auch gemeinsame Mahlzeiten sowie ein Hol- und Bringdienst zum Service der Ferienmaßnahme. Vor allem berufstätige Eltern sind froh über das ganztägige Angebot. Aber auch Kinder, deren Eltern sich keinen gemeinsamen Familienurlaub leisten können, freuen sich über die Abwechslung. Ferienerholungsmaßnahmen haben im Bochumer Caritasverband eine lange Tradition: Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs organisierte der Verband Erholungsplätze für Kinder auf dem Land. Heute nehmen im Jahr 250 Kinder an den Caritas-Ferienerholungen teil, für die auch die verbandseigenen Erholungshäuser auf der niederländischen Nordsee-Insel Terschelling offen stehen.

 

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Annette Schade
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Caritasverband für Bochum e.V.
Huestr. 15
D 44787 Bochum
Tel.: +49 / 234 / 9 64 22-64
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