Bis auf den letzten Platz war gestern Nachmittag die
Stiepeler Marienkirche besetzt. Rund 180 Ehrenamtliche aus den Bochumer
Kirchengemeinden waren der Einladung des Caritasverbands Bochum zum Tag der
Ehrenamtlichen gefolgt und nahmen am Festgottesdienst und dem anschließenden
Empfang im benachbarten Pfarrsaal teil. Mit der Feier erinnerte der Bochumer
Caritasverband zugleich an seine Gründung, die vor 90 Jahren auf Initiative
engagierter Bürger und kirchlicher Verbände erfolgte.
Auch heute ist der Einsatz von Ehrenamtlichen in Gesellschaft
und Kirche unverzichtbar. Darin waren sich alle Anwesenden einig. „Mit Ihrem
Wirken tragen Sie entscheidend dazu bei, dass in unserer Stadt Solidarität und
soziale Gerechtigkeit gelebt werden“, betonte Bürgermeisterin Erika Stahl in
ihren Grußworten. Für Caritasdirektor Ulrich Kemner ist ehrenamtliches
Engagement ein Ausdruck der Bürgergesellschaft – auch als Gegenüber zum
Sozialstaat
–
und ein unverzichtbaren Vollzug des christlichen
Glaubens. In seiner Ansprache verwies er außerdem auf die bereichernde und sich
ergänzende Zusammenarbeit von beruflichen und ehrenamtlichen Kräften: „Zwar
kommt soziale Arbeit heute nicht mehr ohne Profis aus. Aber sie haben oft nicht
die Zeit, um über die Beratung und Behandlung hinaus auch die notwendige
Portion Geduld, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu schenken. Hier leisten die
Ehrenamtlichen einen unschätzbaren und wertvollen Beitrag“.
Ein besonderer Höhepunkt des Nachmittags war die
Ehrung von 15 Frauen mit dem Elisabeth-Kreuz, das sie von Stadtdechant Dietmar
Schmidt, Caritasdirektor Ulrich Kemner und Barbara Flegel, Vorsitzende der
Caritas-Konferenzen in Bochum, erhielten. Mit dieser Auszeichnung dankte der
Verband den Frauen für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in den
Caritas-Konferenzen ihrer Gemeinden. Auch alle anderen Teilnehmer erhielten eine
Dankkarte sowie eine rote Rose als Zeichen der Wertschätzung.
In den Bochumer Kirchengemeinden gestalten etwa 400
Ehrenamtliche die Caritas-Arbeit. Neben Kranken- und Hausbesuchen, der
jährlichen Haussammlung, Veranstaltungen für Senioren und Behinderte,
Kleiderkammern und Lebensmittelausgaben setzen sich die Männer und Frauen mit
schnellen und unbürokratischen Hilfen für benachteiligte Menschen im Stadtteil
ein. Aber auch die Einrichtungen und Diensten des Caritasverbands sind auf die ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen. So leisten diese u.a. in der
Bahnhofsmission, im Hospiz St. Hildegard, der Telefonseelsorge und den
Altenhilfe-Einrichtungen des katholischen Wohlfahrtsverbands einen wichtigen Beitrag.