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Stand: 07.05.2019

Pressemitteilung

Respekt und Wertschätzung

thuer-vortrag.jpg Sollte ich zum Arzt gehen, wenn meine Mutter merkwürdige Fragen stellt oder fremde Menschen beauftragt, Brot einzukaufen? Wie erkläre ich ihr, dass sie sich untersuchen lassen soll? Gibt es Möglichkeiten, durch gezieltes Training eine Demenz aufzuhalten bzw. vorzubeugen? Sollte man falsche Verhaltensweisen und Antworten korrigieren? Diese und noch viele andere Fragen beschäftigten die rund 80 Teilnehmer, die zu einem Vortragsabend zum Thema "Wertschätzender Umgang mit Menschen mit Demenz" in das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth von Thüringen gekommen waren.

Als Referentin war Angelika Missberger, Expertin und Dozentin für „Integrative Validation“ (IVA), geladen. Ihr gelang es mühelos, mit fachlicher Kompetenz, aber auch mit persönlichen, lebensnahen und humorvollen Beiträgen die Zuhörer zu berühren und anzusprechen. Darunter viele betroffene Angehörige, die von ihren ganz persönlichen Erfahrungen berichteten und Fragen stellten. Allerdings war schnell klar, dass es keine allgemeingültigen Antworten gibt. Vielmehr sind die Verhaltensweisen der Betroffenen sehr individuell, weshalb der Umgang mit Demenzerkrankten viel Fingerspitzengefühl, Fantasie und Einfühlungsvermögen erfordert. Manchmal ist es sogar empfehlenswert, eine Situation bewusst zu umschiffen, um sich selbst zu schützen.

Angelika Missberger erklärte die Unterschiede der häufigsten Demenzformen und betonte, dass eine Demenzerkrankung nicht verhindert werden könne, allenfalls verzögert. Maßnahmen zur Vorbeugung wie zum Beispiel Sport, vor allem Tanzen und Gedächtnistraining in jeglicher Form, würden sich jedoch positiv auf das Krankheitsbild auswirken. In den Gesprächen wurde außerdem deutlich, wie belastend diese Erkrankung für das gesamte familiäre Umfeld ist. Entlastungsangebote wie Besuchsdienste, Tagespflege und Kurzzeitpflege sind daher dringend erforderlich. In bestimmten Fällen kann auch eine Übersiedlung in eine stationäre Einrichtung sinnvoll und notwendig sein. Die Angehörigen, so die Fachfrau, müssten lernen, auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten.

Vor allem aber waren sich alle in einem Punkt einig: Der wertschätzende und respektvolle Umgang mit demenzkranken Menschen ist Grundvoraussetzung für ein gutes Miteinander.

Annette Borgstedt
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
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