Für Conny und
Christian K. beginnen die Vorbereitungen für Weihnachten bereits im Januar. Dann
kaufen die Einzelhandelskauffrau und ihr Mann die ersten Geschenke ein:
Spielzeug und Haushaltswaren, Wolldecken, Kinderbekleidung, Kaffee und dazu
passende Tassen, Hygieneartikel, Bettwäsche und noch vieles mehr. Alles wird
liebevoll verpackt und in mehreren Lieferungen zur Bochumer Caritas gebracht.
Bärbel Abramsen, die bei dem katholischen Wohlfahrtsverband die
Weihnachtsgeschenkaktion "Freude schenken" für bedürftige Kinder,
Familien und Senioren organisiert, ist begeistert vom Einsatz der beiden
Mittfünfziger: "Familie K. spendet jedes Jahr an die 400 Geschenke. Ohne
sie könnten wir die große Nachfrage nach Weihnachtspäckchen gar nicht erfüllen."
Aber damit nicht genug – auch Lebensmittel gehören zum Hilfssortiment, das
Conny K. und ihr Mann für Bedürftige zusammenstellen. So stapeln sich im Büro
von Bärbel Abramsen Dosensuppen, Gemüsekonserven, Reis, Cornflakes, Marmeladen-
und Nutella-Gläser, Tee, Kaffee und Süßigkeiten. Mit den Vorräten werden auch
schon mal außerhalb der Weihnachtszeit Menschen versorgt, die sich hilfesuchend
an die Caritas wenden, weil sie kein Geld zum Einkaufen haben. "Im Rahmen
der Allgemeinen Sozialberatung haben wir es immer wieder mit akuten Notlagen zu
tun", erzählt Bärbel Abramsen. "Da kann ein Lebensmittelpaket schon
viel bewirken".
In letzter Zeit hat Familie K. mehrfach die komplette Versorgung von Familien
oder Einzelpersonen übernommen. "Der direkte Kontakt zu den Hilfesuchenden
macht mir besonders viel Freude. Denn dann können wir uns selbst davon
überzeugen, wie die Hilfe ankommt und sich die Menschen darüber freuen", meint
Conny K. Auf diesem Wege haben sie und ihr Mann im vergangenen Jahr drei Familien
mit 10 Kindern unterstützt. Außerdem wurde für eine junge Frau eine Wohnung mit
Möbeln, Geschirr und anderen benötigten Utensilien ausgestattet.
Mittlerweile haben sich die guten Taten der Eheleute K. herumgesprochen.
Freunde, Nachbarn und Bekannte packen mit an, wenn es darum geht, die
Hilfsmaterialien und Geschenke zu lagern, einzupacken und zu transportieren.
Andere geben bei Conny K. gebrauchte Kleidung, Haushaltswaren und Spielzeug ab,
damit sie diese an die Caritas weiterleiten kann.
Eine Pause gönnt sich das umtriebige Paar erst, wenn Mitte November die letzte
Geschenke-Lieferung an den katholischen Wohlfahrtsverband erfolgt ist. Dann
machen die beiden eine sechswöchige Pause. Doch das nächste Weihnachtsfest
kommt bestimmt, und so heißt es im Januar wieder: "Komm Schatz, wir müssen
einkaufen und nach Angeboten Ausschau halten, damit wir wieder so viele
Päckchen wie im letzten Jahr zusammen bekommen."