Die ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen des Frauenhauses sind gestern in der Stadtwerke-Lounge des
Ruhrstadions mit dem Bürgerpreis der CDU Bochum geehrt worden. Im Beisein des
gesamten Einrichtungsteams und mehrerer geladener Gäste, darunter u. a.
Bürgermeisterin Erika Stahl, erhielten die Frauen die Auszeichnung aus den
Händen von Christian Haardt, Kreisvorsitzender der CDU Bochum. Der Preis ist
mit einer Fördersumme in Höhe von 1.000 Euro verbunden.
Die Laudatio hielt die NRW-Landtagsabgeordnete Ina Scharrenbach, die zugleich
auch stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Frauen, Gleichstellung und
Emanzipation sowie stellvertretende Landesvorsitzende der Frauen-Union NRW ist.
"Ihnen gebührt unser höchster Respekt. Sie geben Ihre Zeit, Ihre Kraft,
Ihr Mitgefühl an Frauen und deren Kinder, die Gewalt erfahren haben. Sie
kümmern sich, sind helfende Hand und Mutmacherinnen." Frauen würden
einander oft im Stillen helfen, deshalb sei es gut, dass mit dem
CDU-Bürgerpreis die schwierige und belastende Arbeit, die das Frauenhaus Bochum
seit 35 Jahren leistet, auch einmal ins Rampenlicht gestellt wird.
Caritasdirektor Ulrich Kemner verwies in seiner Ansprache darauf, dass
Frauenhäuser auch 40 Jahre nach ihrer Gründung weiterhin einen Projektstatus
haben: "Wir fordern schon seit Langem eine einzelfallunabhängige,
verlässliche und bedarfsgerechte Finanzierung auf gesetzlicher Grundlage. Doch
obwohl es dazu sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene bereits mehrere
politische Initiativen gab, sind bis heute keine konkreten Schritte erfolgt. In
der Umsetzung weisen sich Bund, Länder und Gemeinden jeweils die Verantwortung
zu." Dies sei, so Kemner, nicht hinzunehmen: "Die Finanzierung der
Frauenhäuser über Tagessätze erschwert vielen von Gewalt betroffenen Frauen und
ihren Kindern einen schnellen und unbürokratischen Zugang zu Schutz und
Hilfe."
Umso wichtiger ist es, darin waren sich alle Redner einig, dass die beruflichen
Kräfte im Frauenhaus durch Ehrenamtliche unterstützt und ergänzt werden.
"Neben dem geschützten Wohnraum, den wir den Betroffenen und ihren Kindern
bieten, spielt die psychosoziale Betreuung bei uns eine große Rolle. Durch die
Flucht ins Frauenhaus entsteht plötzlich eine neue Situation und es gibt viele
Fragen, die geklärt und geregelt werden müssen. Unsere ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen bringen sich mit viel Flexibilität und persönlichem Engagement
ein, um den Frauen zur Seite zu stehen und sie zu begleiten", erklärte
Einrichtungsleiterin Ulrike Langer. "Der CDU-Bürgerpreis ist für uns
Ansporn, uns noch mehr um den Einsatz von ehrenamtlichen Kräften zu bemühen und
das Team weiter auszubauen."
Kurzinfo:
Die CDU Bochum vergibt den
Bürgerpreis seit 20 Jahren an herausragende ehrenamtliche Initiativen. Die
Ausschreibung erfolgt öffentlich, sodass jede Bochumerin und jeder Bochumer
Gelegenheit hat, einen Vergabevorschlag einzureichen. Aus den eingegangenen
Nominierungen wählt die Jury, der in diesem Jahr neben Bürgermeisterin Erika
Stahl der IHK-Geschäftsführer Eric Weik und Wilken Engelbracht, Finanzvorstand
des VfL Bochum, angehörten, die Siegerorganisation aus. Preisträger waren in
der Vergangenheit u. a. die Grünen Damen im Bergmannsheil, die Bahnhofsmission
und die Freiwillige Feuerwehr.