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Stand: 07.05.2019

Pressemitteilung

Gegen Senkung der sozialen Standards in Europa und in der Kommune

Aus Anlass der bevorstehenden Europa- und Kommunalwahlen hat die Arbeitsgemeinschaft der Bochumer Wohlfahrtsverbände, der auch der Caritasverband angehört, die Bürgerinnen und Bürger zur Wahlbeteiligung aufgerufen, damit beide Parlamente breit legitimiert werden.

In seiner Verlautbarung tritt die AG Wohlfahrt (AG W) ein für ein solidarisches Europa und für ein soziales Gemeinwesen vor Ort, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht.
Die AG W fordert weiter eine finanzielle Stärkung der Kommunen: "Eine bessere Finanzausstattung der Kommunen ist zwingend und zeitnah erforderlich", heißt es aus der Sicht der Wohlfahrtsverbände. Dazu müsse das Land den kommunalen Finanzausgleich weiter aufstocken und eine auskömmliche Finanzausstattung der Städte sicherstellen.

Die Bochumer Wohlfahrtsverbände unterstreichen die Bedeutung einer Stadt mit gerechten Lebenschancen für die Menschen: "Bochum muss soziale Stadt bleiben! (...) Bochum braucht kulturelle Vielfalt, soziale Teilhabe und Bildungschancen für Arme, eine Stärkung von Familien und ein engmaschiges Netz präventiver Erziehungs- und Lebenshilfen sowie manches mehr, was das Leben in den Städten so attraktiv werden lässt, dass es Lust macht, hier Kinder großzuziehen."

Die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege begrüßt ausdrücklich die am 20.02.2014 im Bochumer Stadtrat verabschiedete Resolution „Finanzielle Entlastung der Kommunen schnell umsetzen“ und unterstützt die dort formulierte Forderung nach einer stabilen Finanzausstattung als Voraussetzung für die kommunale Selbstverwaltung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger.
Die soziale Daseinsfürsorge sei dabei als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen und müsse bedarfsgerecht sowie auskömmlich finanziert werden. Der Sozialbereich sei keine „Sanierungsmasse“ für verschuldete öffentliche Finanzhaushalte. "Die spezifischen Angebote und Unterstützungshilfen sind in der jeweiligen Alters- und Lebenslage als Grundrecht auf gerechte Entwicklungschancen und für ein Leben in Würde zu begreifen", heißt es in der Erklärung.

Mit Sorge nimmt die Freie Wohlfahrt Entwicklungen wahr, dass sowohl durch europäische Rechtsprechung wie durch kommunale Finanznot die Standards und die Angebotsvielfalt sozialer Arbeit abgesenkt und eine rigorose Ökonomisierung sowie Marktausrichtung Platz greifen würden. Soziale Dienste und Hilfen müssten an den individuellen Bedarfen der Menschen und an fachlichen Qualitätsvorgaben ausgerichtet sein sowie durch gerechte tarifliche Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in örtlicher Einbindung nachhaltig gesichert werden.

Die Freie Wohlfahrtspflege in Bochum fordert alle Mandatsträger im Bundes-, Landes- und Kommunalparlament auf, sich für eine schnelle und deutliche Verbesserung der Finanzsituation der Kommunen stark zu machen und sich insbesondere für ein schnelles Verfahren zur Einführung eines Bundesteilhabegesetzes einzusetzen.
(Vollständige Text der Verlautbarung s. pdf-Datei ).

Annette Borgstedt
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Caritasverband für Bochum
und Wattenscheid e.V.
Huestr. 15
D 44787 Bochum
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