Zunächst war Herbert
Freimann skeptisch, ob das "Café Domino" das Richtige für ihn ist.
Lauter Frauen, und er der einzige Mann. "Inzwischen ist ihm der Termin
aber heilig", erzählt seine Frau augenzwinkernd.
Das sehen auch die anderen vier älteren Damen so, die sich jeden Donnerstag im
Seniorenbegegnungs- und Servicezentrum "Kaiseraue" der Caritas an der
Josephinenstraße 25-31 zum "Café Domino" treffen. Auf dem Programm
stehen im losen Wechsel gemeinsames Kaffee trinken, Gespräche, Spaziergänge,
Singen oder Gesellschaftsspiele. Auf den ersten Blick unterscheidet sich die
fröhliche Runde kaum von anderen Seniorenkreisen. Doch es gibt eine
Besonderheit: Alle Teilnehmer leiden unter einer altersbedingten Demenz.
Aus
diesem Grund wird die Gruppe von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der
Alzheimer-Gesellschaft Bochum begleitet. Eine von ihnen ist Hildegard Schmidt.
Die 58-Jährige ist seit dem Jahr 2004 dabei. Sie erzählt: "Damals haben
die Alzheimer Gesellschaft und die Stiftung Wohlfahrtspflege das 'Café Domino'
als Modellprojekt gestartet. In mehreren Bochumer Stadtteilen wurden betreute
Selbsthilfegruppen für Menschen mit Demenz eingerichtet und Ehrenamtliche für
diese Aufgabe geschult."
Von ursprünglich fünf Standorten gibt es heute nur noch die Gruppe in
Bochum-Grumme. Als ihre langjährige Kollegin im vergangenen Jahr aus Bochum
weggezogen ist, war auch Hildegard Schmidt zunächst unsicher, ob das
wöchentliche Angebot für die Senioren fortgesetzt werden kann. Doch dann hat
sich Barbara Pieper bereiterklärt, als feste Partnerin mitzumachen. Eine ideale
Lösung für alle Beteiligten, denn die 56-Jährige kennt die Gruppe bereits aus
früheren Einsätzen als Vertretungskraft.
Die Teilnehmer sind dankbar, dass sie weiterhin zum "Café Domino"
kommen können. Die Gemeinschaft ist ihnen sehr wichtig. Das wöchentliche
Treffen eine liebgewonnene Gewohnheit, die Abwechslung bietet. Vor allem aber
werden auch die Angehörigen der Demenzkranken entlastet. Denn in den drei Stunden,
in denen die Senioren von Hildegard Schmidt und Barbara Pieper betreut werden,
können sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern oder sich eine
Atempause gönnen.
Weitere Besucher aus Bochum-Grumme oder den umliegenden Stadtteilen sind
willkommen. "Es gibt ja immer mehr alte Menschen, die an Demenz erkrankt
sind. Sie können bei Interesse gerne vorbei kommen", lädt Hildegard
Schmidt weitere Interessenten in die Runde ein.
Kurzinfo:
Das "Café Domino"
findet jeden Donnerstag von 15 bis 18 Uhr im Seniorenbegegnungs- und
Servicezentrum "Kaiseraue", Josephinenstr. 25-31, statt. Weitere
Auskünfte erteilt die Alzheimer Gesellschaft Bochum, Telefon: 0234. 337772.