Eine solch nette Einladung nimmt man gerne an: Am Sonntag hatten die ehrenamtlichen Helferinnen der Caritas-Konferenzen die Gäste der Bochumer Suppenküche zum Mittagessen eingeladen. Über 100 Portionen gingen während der zweistündigen Ausgabe über die Theke. Auch Caritasdirektor Ulrich Kemner griff zur Suppenkelle und half beim Bewirten. Pater Andreas vom Zisterzienser-Kloster in Bochum-Stiepel suchte indessen an den Tischen das Gespräch mit den Gästen.
Schon bevor die Suppenküche um 12 Uhr offiziell ihre Türen öffnete, hatten sich etliche Besucher vor dem Haus an der Arndtstraße versammelt. Denn normalerweise hat die Suppenküche nur am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag geöffnet – sonntags bleibt die Küche kalt. Dass es am dritten Advent dennoch ein warmes Mittagessen gab, war die Idee der Caritas-Konferenzen aus den Bochumer Kirchengemeinden. Zu diesem Zweck hatten die Ehrenamtlichen im September Kaffee und selbst gebackene Kuchen im Katholischen Stadthaus an der Huestraße verkauft. „Wenn man sieht, wie sehr diese Menschen sich über unsere Einladung freuen, dann hat sich die Mühe wirklich gelohnt“, findet Barbara Flegel, Vorsitzende des Bochumer Stadtverbands der Caritas-Konferenzen Deutschland e.V. Prof. Dr. Dietrich Schulz, der seit knapp einem Jahr die Suppenküche leitet, fügt hinzu: „Unsere Gäste stehen sonst am Rand der Gesellschaft. Dass ihnen durch die Caritas-Frauen so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist eine gute Sache.“
Auch außerhalb der Adventzeit ist der Verein Bochumer Suppenküche auf Spenden angewiesen. Zwar sind, so Prof. Dr. Schulz, die 60 Ehrenamtlichen, die tagein tagaus bei der Essenausgabe mit anpacken, „unser größtes Kapital“, doch muss der Verein im Jahr für rund 35.000 Essen aufkommen. Diese werden jeweils für 50 Cent an die Bedürftigen ausgegeben, im Einkauf sind sie jedoch um einiges teurer. Hinzu kommen die laufenden Betriebskosten und die zwei Transporter, mit denen ehrenamtliche Helfer das Mittagessen und andere Lebensmittelspenden in die Arndtstraße bringen. Die Bochumer Caritas-Konferenzen haben deshalb zugesagt, die Bochumer Suppenküche auch im neuen Jahr weiterhin zu unterstützen.