Zusammen mit 17 weiteren
Männern und Frauen ist der 64-jährige Hubert Haarmann am Freitag, 15. April,
von der Stadt Bochum für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in der
Bochumer Justizvollzugsanstalt ausgezeichnet worden. Für die Ehrung vorgeschlagen
hatte ihn die Freie Straffälligenhilfe der Caritas Bochum.
"Es ist beeindruckend, mit welch großem zeitlichen und persönlichen
Einsatz sich Herr Haarmann seit mehr als zehn Jahren für die Inhaftierten in
der JVA engagiert", begründet Wolfgang Frewer, Leiter der Freien
Straffälligenhilfe, die Entscheidung, den pensionierten Ingenieur zu
nominieren. Begonnen hat alles mit einem dreimonatigen Vorbereitungskurs für
ehrenamtlich Mitarbeitende in der Straffälligenhilfe beim SKM – Katholischer
Verein für soziale Dienste in Bochum e. V. Nach erfolgter Sicherheitsprüfung nahm
Hubert Haarmann anschließend seinen Dienst in der "Krümmede" auf –
mit einer Einzelbetreuung eines Inhaftierten, den er bei seiner Entlassung
begleitete. Auch heute noch kümmert sich der Rentner um einen Gefangenen, der
zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und bereits seit 34 Jahren im
Gefängnis ist. Er besucht ihn einmal in der Woche und hat ihn außerdem schon
mehrfach bei Ausführungen begleitet.
Daneben unterstützt Hubert Haarmann seit zwei Jahren alle zwei Wochen gemeinsam
mit einer weiteren Ehrenamtlichen und unter Anleitung einer hauptberuflichen
Fachkraft eine Vater-Kind-Gruppe in der JVA Bochum. Durch diese erhalten die
Inhaftierten Gelegenheit, die Beziehung zu ihren Kindern aufrecht zu erhalten
bzw. zu intensivieren.
Besonders am Herzen liegt dem Maschinenbau-Ingenieur der "Technik-Kurs für
Anfänger", in dem er den Männern technische Phänomene des täglichen Lebens
erklärt und diese zusammen mit ihnen erforscht. Aber damit nicht genug: Seit
vergangenem Jahr ist Hubert Haarmann im Vorstand des neu gegründeten SKM Bochum
Förderverein tätig, der es sich u. a. zum Ziel gesetzt hat, die Arbeit der
Freien Straffälligenhilfe finanziell zu unterstützen. Insgesamt investiert der
gebürtige Bochumer jede Woche an die 14 Stunden für sein Ehrenamt. Nicht
eingerechnet sind dabei die vielen Fortbildungen, Fachtagungen und
Ehrfahrungsaustauschrunden, an denen er regelmäßig teilnimmt.
Wolfgang Frewer freut sich, dass die Stadt seinem Vorschlag gefolgt ist und
Hubert Haarmann bei einem Empfang im Rathaus von Oberbürgermeister Thomas
Eiskirch geehrt wurde: "Es ist schön, dass es Menschen gibt, die ihre Zeit
und ihre Kraft für andere zur Verfügung stellen, denen es nicht so gut
geht."
Foto:
Stadt Bochum, Referat für Kommunikation, André Grabowski