Zu einer Vernissage lädt das
Caritas-Seniorenzentrum St. Franziskus an der Tippelsberger Straße am Freitag,
18. Mai 2012, von 15.30 bis 17.00 Uhr ein. Ausgestellt werden selbstgemalte
Bilder der Heimbewohner, die sich in den vergangenen sechs Monaten unter
Anleitung des Sozialen Dienstes auf eine Reise in die Vergangenheit begeben
haben.
"Natürlich
trifft man in unserer Ausstellung nicht auf das perfekte Gemälde. Aber darum
geht es auch gar nicht. Entscheidend ist, dass unsere Bewohner über den
Malprozess einen Zugang zu ihren Erinnerungen finden“, erklärt Franz-Albert
Bömkes, Leiter des Seniorenzentrums, den therapeutischen Aspekt des Projekts,
das sich insbesondere an Demenzkranke richtet.
Als Inspiration dienten den
Senioren bekannte Motive aus Bochum und dem Ruhrgebiet. So zeigen die Bilder
der hochbetagten Künstler zum Beispiel das Bergbaumuseum oder das Stadion an
der Castroper Straße. Aber auch Kindheitserinnerungen von rauchenden
Schornsteinen haben die Männer und Frauen auf die Leinwand gebracht.
"Früher wäre ich nie
auf den Gedanken gekommen zu malen, erzählt Elfriede D. Dazu hatte ich keine
Zeit neben der Arbeit. Aber jetzt finde ich das entspannend. Beim gemeinsamen
Malen hatten wir immer viel zu lachen und zu erzählen", so die 84-Jährige.
Die Maltherapie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: "Durch den kreativen
Prozess werden Emotionen freigesetzt, die unsere Bewohner aufgrund ihrer
Erkrankung nicht mehr formulieren können. Farben und Formen können Worte
ersetzen", erläutert Annika Spitzer, Mitarbeiterin im Sozialen Dienst der
Caritas-Einrichtung.
Damit auch bei der Vernissage
am nächsten Freitag alle Sinne angesprochen werden, haben sich die Senioren und
Mitarbeiter etwas Besonderes einfallen lassen: Wer möchte, kann beim Betrachten
der farbigen Stadtansichten eine "echte" Bochumer Currywurst genießen
und sich die extrascharfe Sauce auf der Zunge zergehen lassen.