URL: www.caritas-bochum.de/aktuelles/presse/dank-bosprint-verstehen-sich-helfer-und-migranten-60bb83a1-da42-4592-b1ef-41b486839466
Stand: 07.05.2019

Pressemitteilung

Dank BoSprInt verstehen sich Helfer und Migranten

Wenn Helfer und Klienten sich nicht verstehen, ist die gesundheitliche Versorgung von Migrantinnen und Migranten nur bedingt möglich. Das Bochumer Projekt BoSprInt steuert nun mit einem Sprach- und Integrationsmittlerdienst gegen.

Ihn nutzen können künftig auch kleinste Hilfsorganisationen, Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen – und das gratis, da die die Finanzierung durch Spendengelder erfolgt. „Bislang wird bei Sprachbarrieren mit Händen und Füßen gearbeitet oder irgendwer wird irgendwie herangezogen, was die Situation verbessert, aber nicht gut macht“, sagt Astrid Platzmann-Scholten. Die Ärztin und Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschusses hat selbst oft erlebt, wie Prozesse durch derart improvisierte Kommunikation ins Stocken gerieten oder ganz endeten.

Für solche Momente ist der Hilfsdienst SprIntPool der Diakonie Wuppertal gedacht. Erfahrene, speziell ausgebildete Muttersprachler von Arabisch bis Roma, von Kurdisch bis Russisch, von Türkisch bis Albanisch sind dort über Telefon oder persönlich erreichbar, kommen auch vorbei und übersetzen nicht bloß, sondern vermitteln und klären über kulturelle Unterschiede auf. Sie sind neutral und unterliegen der Schweigepflicht, was bei medizinischen Themen ein besonders großer Vorteil gegenüber deutsch sprechenden Verwandten ist, die sonst häufig als Dolmetscher fungieren.

Das Projekt BoSprInt ist eine Initiative der Arbeitsgruppe Frauen- und Mädchengesundheit der Kommunalen Gesundheitskonferenz. Ulrich Kemner, Caritasdirektor und Vorsitzender der Bochumer Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände erklärt die geplante gemeinsame Umsetzung: "Aus unserer Beratungsarbeit wissen wir um die Notwendigkeit einer sensiblen und differenzierten Unterstützung. Das kann kein Dolmetscher leisten. Es geht um eine 'Übersetzung' des sozialen und kulturellen Zusammenhangs. Wir wollen das Anliegen breit unterstützen, weil es benötigt wird."

Damit die Angebote des SprIntPools kostenlos abgerufen werden können, sind Spenden erforderlich. Ein Zuwendungsbescheid kann ausgestellt werden. Ein Beirat entscheidet über die Vergabe der Mittel.

Spendenkonto: Diakonie-Förderstiftung Lebens(t)räume, Stichwort "BoSprInt", Konto 1214535, Sparkasse Bochum, BLZ 43050001

Zum Foto (von Felix Ehlert / Diakonie Ruhr):

Unterstützer einer guten Idee, v.l.: Astrid Platzmann-Scholten (Bürgermeisterin), Eckhard Sundermann (Diakonie), Britta Anger (Sozialdezernentin), Mara Eppinger-Hecking, Heike Timmen, Holger Schelte, Ulrich Kemner (Caritas / AG Wohlfahrt), Ute Würtz, Claudia Evers.

Kontakt:

Eckhard Sundermann, Fachbereichsleiter Psychosoziale Hilfen der Diakonie Ruhr

Annette Borgstedt
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Caritasverband für Bochum
und Wattenscheid e.V.
Huestr. 15
D 44787 Bochum
Tel.: +49 / 234 / 9 64 22-64
Fax: +49 / 234 / 6 42 25
E-Mail: annette.borgstedt@caritas-bochum.de
www.caritas-bochum.de