Am
Sonntag ist wieder Muttertag. Eng damit verbunden sind die Sammlungen für das Deutsche
Müttergenesungswerk (MGW), das in diesem Jahr auf sein 60-jähriges Bestehen
zurückblickt. Auch wenn sich seitdem das Frauen- und Familienbild grundlegend
geändert hat, ist das Ziel der Stiftungsarbeit nach wie vor aktuell: Frauen
sollen in Mütter- oder Mutter-Kind-Kuren neue Kräfte sammeln und ihre Gesundheit
stärken, damit sie dem oft anstrengenden Familienalltag wieder besser gewachsen
sind.
„Frauen und Mütter sind
starken Belastungen ausgesetzt. Sie erbringen tagein tagaus Höchstleistungen
und achten dabei nur wenig auf ihre eigene Gesundheit“, ist Ute Begier,
Leiterin der Abteilung Kur- und Erholungshilfen beim Caritasverband Bochum, von
der Notwendigkeit der Kurmaßnahmen überzeugt. Im vergangen Jahr führte
sie rund 600 Beratungsgespräche und konnte 125 Kuranträge erfolgreich
abschließen. Auffallend ist, dass immer mehr Klientinnen neben der
Erholungsmaßnahme weitere Hilfen benötigen. „Meistens bleibt es nicht bei einem
einzelnen Beratungsgespräch. Ein Großteil der Frauen wird von uns an andere
Fachdienste weitervermittelt, z. B. an die Erziehungsberatung, die
Schuldnerberatung oder die Ehe-, Familien- und Lebensberatung“, so Ute Begier.
Bei Bedarf bietet die
Caritas-Kur- und Erholungshilfe den Frauen eine Rundum-Betreuung. Dazu zählen
u.a. Hilfen bei der Antragsstellung und beim Umgang mit den Behörden,
Unterstützung bei den Reisevorbereitungen, die Betreuung während des Kuraufenthalts
sowie die ambulante Nachsorge. Zunehmend hat es die Beratungsstelle aber vor
allem mit zeitaufwändigen Widerspruchsverfahren zu tun: „Seit einiger Zeit beobachten
wir, dass die Krankenkassen Kuranträge häufiger als früher ablehnen“, berichtet
Ute Begier. Gerade in diesen Fällen empfiehlt es sich, in einer Beratungsstelle
professionellen Beistand zu suchen.
Deutschlandweit haben im
letzten Jahr 43.000 Mütter mit 64.000 Kindern an den Präventions-
und Rehabilitationsmaßnahmen des Deutschen Müttergenesungswerks teilgenommen. Vielfach
wurden die Frauen dabei auch finanziell durch die Stiftung unterstützt. Denn
häufig müssen für eine Mutter-Kind-Kur die Fahrtkosten vorgestreckt oder
ein Eigenanteil erbracht werden – Nebenkosten, die Geringverdienende oder
Hartz-IV-Empfängerinnen nicht aus eigener Kraft tragen können. Das gleiche gilt
für Taschengelder, die es den Frauen ermöglichen, sich und ihren Kindern mal
einen Schwimmbadbesuch oder andere Freizeitaktivitäten zu gönnen. Oft fehlen
auch Kleinigkeiten wie Badesachen oder Sportbekleidung.
In solchen Fällen hilft das
Müttergenesungswerk mit Spendengeldern, die rund um den Muttertag von
Ehrenamtlichen gesammelt werden. Auch in Bochum sind in den nächsten Tagen
wieder zahlreiche Helferinnen und Helfer unterwegs, die um eine Spende für das
Müttergenesungswerk bitten und als Dankeschön die bekannte bunte Blume als
Postkarte verschenken. Ute Begier ist für das Engagement der
zum Teil schon seit Jahrzehnten unermüdlich sammelnden ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen dankbar: „Im letzten Jahr haben die Straßensammlungen an die
4.500 Euro erbracht. Das Geld kam eins zu eins Bochumer Frauen und Müttern
zugute.“
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Kurzinfo:
Die Sammlungen für das
Müttergenesungswerk werden bundesweit bis zum 16. Mai 2010 durchgeführt. In
diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto Damit Mama wieder
lacht! – Bitte spenden Sie.
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