Anfang dieser Woche hat
sich die Bochumer Suppenküche von ihrer bisherigen Bleibe in der Arndtstraße 19
verabschiedet. Vom kommenden Montag an begrüßt sie ihre Mittagsgäste unter
neuer Adresse in der Stühmeyerstraße 33. Der Umzug wurde nötig, weil die Immobilie
in der Arndtstraße gegenwärtig von der Stadt verkauft wird.
Professor em. Dr. Dr. h. c. Dieter Schulz, Vorsitzender des gemeinnützigen
Vereins Bochumer Suppenküche e.V., bedauert diese Entscheidung und zitiert
einen Gast: "Ihr habt mir hier mit eurem Einsatz über zehn Jahre eine
Heimat gegeben. Wir hatten schon Angst, dass ihr aufhört. Bitte bleibt uns
treu."
Trotzdem ist Dieter Schulz zuversichtlich, dass die rund 60 Ehrenamtlichen der
Suppenküche und die durchschnittlich 140 Gäste, die viermal in der Woche in die
Einrichtung kommen, um für 50 Cent ein warmes Mittagessen zu sich zu nehmen,
sich schnell an die neue Umgebung gewöhnen werden: "Die Räume sind in
kürzester Zeit mit großem Einsatz der Zentralen Dienste der Stadt Bochum und
unserer eigenen ehrenamtlichen Helfer ansprechend und in jeder Hinsicht aufgabenbezogen
umgebaut und hergerichtet worden. Wir sind uns sicher, dass sich unsere Gäste
hier wohlfühlen werden und die in unserer Zeit so dringend notwendige soziale
Wärme erfahren." Das das gelingen wird, dafür bürgt auch die direkte
Nachbarschaft zur Diakonie, die im gleichen Haus einen Tagesaufenthalt für
wohnungslose Menschen betreibt.
Vor dem Abschied aus der Arndtstraße gab es noch eine nette Überraschung für
die Gäste der Suppenküche: Die Caritas-Konferenzen aus Bochum und Wattenscheid
hatten zu einem kostenlosen Mittagessen eingeladen, das von den ehrenamtlichen
Helferinnen gemeinsam mit Caritasdirektor Ulrich Kemner und Zisterzienserpater
Andreas Wüller serviert wurde.
"Das ist eine schöne Idee. Das Essen ist superlecker, richtig was
Besonderes", meint Christiane O. Die 60-Jährige kommt regelmäßig in die
Suppenküche. Zum einen, weil sie als ALG II-Empfängerin auf jeden Euro gucken
muss und nirgendwo anders so günstig essen kann. Zum anderen ist ihr die
Gemeinschaft wichtig: "Mittlerweile habe ich hier einige Bekannte. Ich
freue mich, sie zu treffen. Wir können über alles Mögliche reden und uns
austauschen."
So sehr sie das Angebot schätzt, wäre es ihr jedoch lieber, wenn sie nicht
darauf angewiesen wäre: "Alle Achtung, dass es solche Stellen gibt. Aber
eigentlich dürfte es so etwas gar nicht geben. Armes Deutschland!"
Als
gemeinnütziger Verein ist die Bochumer Suppenküche auf Spenden angewiesen.
Spendenkonto: Sparkasse Bochum, BLZ 430 500 01, Kontonr. 29 401 536.