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Stand: 07.05.2019

Pressemitteilung

Auszeichnung für Caritas-Einrichtung

Die Caritas-Beratungsstelle „Neue Wege“ ist mit dem Sozialpreis 2010 der Caritas-Stiftung im Bistum Essen ausgezeichnet worden. Die Jury aus Fachleuten unter Vorsitz von Weihbischof Franz Vorrath würdigte damit das Projekt „Rückfallvorbeugung für jugendliche Sexualstraftäter mit geistiger Behinderung“ der Bochumer Einrichtung.

„Mit unserem therapeutischen Konzept haben wir vor zwei Jahren absolutes Neuland betreten. Diese Ehrung ist für uns eine große Anerkennung und Motivation“, freut sich Monika Bormann, Diplom-Psychologin und Leiterin von „Neue Wege“. Dass der Preis außerdem mit 2.500 Euro dotiert ist, kommt der Beratungsstelle sehr gelegen. „Zum Start des Projekts haben wir und das Herner Kinderheim, mit dem wir zusammenarbeiten, viel investiert“, so Bormann. So verzichteten beide Träger zunächst auf eine volle Auslastung, um zu gewährleisten, dass die beteiligten Jugendlichen gut zusammenpassen. Hinzu kamen Weiterbildungen der Mitarbeiter beim Forensischen Institut Ostschweiz, der einzigen Facheinrichtung im deutschsprachigen Raum, die über fundierte Erfahrungen und Konzepte in diesem sehr speziellen Therapiefeld verfügt. Ohne die Unterstützung der RWE-Stiftung hätte sich  der schrittweise Aufbau des Projekts nicht realisieren lassen.

Die Mitarbeiter sind von der Notwendigkeit ihrer Arbeit überzeugt. „Wir betreuen schon seit Jahren minderjährige Täter und haben festgestellt, dass ein überdurchschnittlich großer Anteil der Jugendlichen von Förderschulen kommt. Für diese war unser herkömmliches Therapieprogramm nicht geeignet“, berichtet Werner Meyer-Deters, Diplom-Sozialarbeiter und Teamleiter der Ambulanten Rückfallvorbeugung bei „Neue Wege“. Die Jungen haben Lernprobleme, können sich nicht lange konzentrieren und verfügen über ein geringes Ausdrucksvermögen. Viele können zudem nicht lesen. Aus diesem Grund setzt das Team während der Therapie bewusst Wiederholungen, Rituale und markante Bilder ein.

„Wir verstehen es als unseren christlich-caritativen Auftrag, uns auch um diese Jugendlichen zu kümmern und ihnen eine Chance auf Teilhabe an einem weitestgehend normalen Leben zu geben“, verdeutlicht Meyer-Deters die Zielsetzung der Projektarbeit. Auf diesem Wege könnten Rückfälle vermieden und sichergestellt werden, dass die Jungen mit ihren emotionalen und sexuellen Bedürfnissen verantwortungsbewusst umzugehen lernen. Caritasdirektor Kemner sieht in dem Preis vor allem einer Auszeichnung für die Mitarbeiter: „Es erfordert ein hohes Maß an persönlichem und fachlichem Engagement, in einem solchen mit Tabus belasteten Arbeitsbereich tätig zu sein. Diese immer wieder aufzubrechen und Jugendlichen eine neue Chance zu geben, ist definitiv keine leichte Aufgabe.“

 

Annette Borgstedt
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
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