"Ich danke Ihnen von
Herzen für das, was Sie aus Überzeugung, mit Fachlichkeit und großem
persönlichen Einsatz für andere Menschen leisten." Mit diesen Worten
fasste der Essener Weihbischof Franz Vorrath seine Eindrücke zusammen, die er
in dieser Woche bei einem Besuch im Hospiz St. Hildegard und im
Caritas-Beratungszentrum an der Ostermannstraße gewonnen hatte.
Aus seiner langjährigen Tätigkeit als Bischofsvikar für die Caritas ist dem
75-Jährigen die soziale Arbeit des katholischen Wohlfahrtsverbands vertraut.
Dennoch nahm sich Vorrath in Begleitung von Pastor Willi Kumpf viel Zeit, um
sich im Rahmen seiner Visitation der Pfarrei St. Franziskus über das Hilfe- und
Beratungsangebot der Caritas in Bochum-Wiemelhausen zu informieren.
Der Vormittag stand im Zeichen der Begegnung mit den Mitarbeitern und Gästen
des Hospizes. Im Gespräch mit Caritasdirektor Ulrich Kemner, Einrichtungsleiter
Johannes Kevenhörster, Koordinatorin Katrin Gondermann und Pflegefachkraft
Sonja Nietzsche befasste sich der Weihbischof mit den Aspekten der christlichen
Sterbebegleitung und dem Anspruch, ein würdevolles "Leben bis
zuletzt" zu ermöglichen. Anschließend besuchte er Bewohner des Hauses und
erkundigte sich im Gespräch mit Pfarrerin Christine Jung-Borutta über die Ambulante
Hospizarbeit, die von der evangelischen Kirche getragen wird.
Am Nachmittag folgte die Besichtigung des benachbarten
Caritas-Beratungszentrums mit dem Fachseminar für Altenpflege, der
Beratungsstelle für Erziehungs- und Familienfragen, der Kinderhilfeeinrichtung
"Pluspunkt" und der Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Der
Weihbischof informierte sich hier über die aktuellen Entwicklungen und
Herausforderungen in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien.
Gleichzeitig würdigte er das Bemühen von Kirche und Caritas, den Menschen an
den Schnittstellen des Lebens helfend zur Seite zu stehen.
Stichwort "Visitation":
Nach dem katholischen
Kirchenrecht ist der Bischof verpflichtet, sein Bistum wenigstens alle fünf
Jahre selbst oder durch einen Beauftragten zu visitieren, d. h. zu besuchen.
Die Visitation einer Pfarrgemeinde dient zwar auch der kirchlichen Aufsicht,
vor allem aber geht es um Begegnung und Ermutigung, um Zuhören und voneinander Lernen.
Die Gespräche dienen der Kontaktpflege und der Verbindung zwischen
Bistumsleitung, den Gläubigen und den kirchlichen Mitarbeitern. Die Visitatoren
wollen einen Einblick in die Gemeinden und Einrichtungen bekommen und die
lokalen Gegebenheiten und Probleme kennen lernen. Zum Programm der Visitation,
die oftmals mit einer Firmung verbunden wird, gehören auch Besuche von
Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern sowie Behinderteneinrichtungen, Betrieben
und Rathäusern.