Neue Mitarbeiterin für „Notfalllagen“

Sabine Blobner-Bausch ist als neue Kollegin in der Caritas Ruhr-Mitte zuständig für ganz besondere Schadensfälle. "Mein Arbeitsplatz ist nicht so einfach zu beschreiben, aber bestenfalls werden alle meine Ideen und meine Arbeit niemals gebraucht", sagt die Diplom-Sozialarbeiterin (61), die im Juli ihre Aufgabe als Krisenmanagerin bei der Caritas übernommen hat. "Aber so ist das in der Krisenvorsorge, verstanden als Intervention in großflächigen Notfalllagen", ergänzt die Herdeckerin. Und - wie der Krisenmanager der Stadt Bochum es formuliert habe - "Der Wunsch, dass Krisenvorsorge überflüssig wird, ist unrealistisch."

Gibt es dafür nicht das Rote Kreuz, die Malteser, das Technische Hilfswerk und andere? Ja, natürlich und keinesfalls will die Caritas in Konkurrenz treten. "Unser Engagement im Caritasortverband erwächst aus den Erfahrungen der Flutkatastrophe und Hilfsangeboten, die sich dort bewährt haben und für die Zukunft ausgebaut werden sollten", so Sabine Blobner-Bausch. Bochum bildet die Ausgangssituation. Das Ziel ist das schnelle und unbürokratische Bereitstellen von Hilfsstrukturen, insbesondere für besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen wie zum Beispiel alte Menschen.

"Es geht um interne Strukturen und um Menschen, die ihre Fähigkeiten für den Ernstfall zur Verfügung stellen." Seien es Sprach- und Organisationskenntnisse, Büro- oder Beratungswissen, Betreuung oder spezielle Fachkenntnisse, wie zum Beispiel Aufenthaltsfragen in der Flüchtlingsberatung, aber auch vorhandene Ressourcen - unter Umständen Notschlafplätze oder ein mobiles Tiny-Beratungshaus, wie es die Caritas bereits nach dem Hochwasser im Juli 2021 in Hattingen eingesetzt hat. Auch das Ehrenamt braucht bei größeren Schadensereignissen besondere "Spielregeln": Spontane Hilfe sollte sich möglichst einbetten in vorhandene Strukturen.

"Wenn wir auf den Ernstfall warten und dann erst anfangen zu überlegen, was zu tun ist, werden Menschen, für die wir Verantwortung tragen, Schaden nehmen, Mitarbeiter*innen überfordert, Chaos verlängert", sagt Sabine Blobner-Bausch, die die soziale Landschaft in Bochum gut kennt, da sie in der Diakonie Ruhr bisher in der Flüchtlingshilfe und in der Erwerbslosen- und Arbeitsberatung tätig war. "Der Caritasverband hat mich bei früheren Aufgaben begleitet; so schließt sich eine vertraute Verbandszugehörigkeit mit einer reizvollen Aufgabe an, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas. Denn Krise betrifft uns alle."

Der Deutsche Caritasverband unterstützt Sabine Blobner-Bausch und die Caritas Ruhr-Mitte dabei, ein Konzept auszuarbeiten und auszuprobieren, um in Notfällen - unserem karitativen Auftrag entsprechend - handlungsfähig zu sein.