Hospizbegleitung: 13 Bochumer:innen qualifizieren sich als Ehrenamtliche
Im Rahmen eines Sommerfestes wurden die Zertifikate an die Männer und Frauen vergeben, die schwer erkrankte Menschen und deren An- und Zugehörige für die kurze verbleibende Lebenszeit entweder zu Hause (ambulant) oder im Hospiz (stationär) begleiten.
Neun Monate lang haben sich zehn Frauen und drei Männer auf ihren Einsatz in der Ambulanten Hospizarbeit Bochum und im Hospiz St. Hildegard vorbereitet. Zum erfolgreichen Abschluss des Befähigungskurses erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen eines Sommerfestes jetzt ihr Zertifikat aus den Händen von Kursleiterin Barbara Glunz, Mareike Häusler-Wallstein (leitende Koordinatorin der Ambulanten Hospizarbeit Bochum) und Johannes Kevenhörster (Leitung Hospiz St. Hildegard).
Aufgabe der Ehrenamtlichen wird es sein, schwer erkrankte Menschen und deren An- und Zugehörige für die kurze verbleibende Lebenszeit entweder zu Hause (ambulant) oder im Hospiz (stationär) zu begleiten. Dazu gehören beispielsweise kleine Handreichungen, Hilfen beim Essen, Vorlesen oder Begleitung in den Garten. Vor allem aber nehmen sich die Ehrenamtlichen Zeit für die Betroffenen, hören ihnen zu und stehen ihnen bei der Auseinandersetzung mit dem Sterben und beim Abschiednehmen zur Seite.
Um diesen anspruchsvollen Dienst leisten zu können, wurden die 13 Frauen und Männer im Alter zwischen 25 und 70 Jahren ein Dreivierteljahr lang nach dem Curriculum des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands geschult. Neben theoretischen Einheiten und Übungen zur Kommunikation und Reflexion gehörten ebenfalls Praxiseinsätze zum Programm, bei denen den Teilnehmenden erfahrene ehrenamtliche Kräfte zur Seite standen.
Das Sommerfest zur Zertifikatübergabe begann mit einem ökumenischen Gottesdienst. Die ehemalige stellvertretende Superintendentin Pastorin i.R. Heike Lengenfeldt-Brown und Stadtdechant Michael Kemper verglichen darin die ehrenamtliche Hospizarbeit mit der Kraft der Bäume. Man benötige starke Wurzeln, eine gefestigte Persönlichkeit und weite Arme, um sie den Menschen in Trauer und Not entgegenzustrecken.
Auch Caritasdirektor Alexander Mauer betonte als Geschäftsführer des Hospizes die Bedeutung des Ehrenamtes für den Hospiz-Anspruch "Leben bis zuletzt" und dankte den neuen sowie den bereits aktiven Ehrenamtlichen für ihre wertvolle Mitarbeit, die sie auf Augenhöhe mit den beruflichen Kräften ausüben.
Auch nach Abschluss ihrer Ausbildung sind die Absolventen nicht auf sich allein gestellt. Gemäß dem Grundsatz "Niemand begleitet unbegleitet" werden einmal im Monat Reflexionsgruppen und Supervision angeboten, in denen die Ehrenamtlichen ihre Erfahrungen teilen und sich gegenseitig unterstützen.
12 von 13 neuen Ehrenamtlichen beim Sommerfest im Garten des Hospizes St. Hildegard, v.l.n.r.: Annelies Lottmann, Christof Kortz, Isabella Winkler, Barbara Zurwehn, Hanju Yang, Wolfgang Hesse, Ulrike Olschok, Claudia Brefeld, Sandra Sewitza, Louisa Ellrott, Sabine Sieverding und Uwe Bösader. (Foto: Barbara Glunz)