Drohende Kürzungen für die Wohlfahrts- und Sozialarbeit
Den Trägern der Freien Wohlfahrtspflege liegt seit Mitte August der Entwurf des Haushalts 2025 für das Land Nordrhein-Westfalen vor. Dieser Entwurf enthält Kürzungen in bisher ungeahntem Ausmaß. Die „Freie Wohlfahrtspflege“ beziffert die Kürzungen für den sozialen Bereich auf insgesamt 89 Millionen Euro.
Gegen die Sparpläne der Landesregierung haben rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der Freien Wohlfahrtspflege
NRW am vergangenen Freitag, 13. September, mit einer Mahnwache vor dem Düsseldorfer Landtag demonstriert. Ein überdimensionaler Schuh mit der Botschaft: "Uns drückt der Schuh!" und eine Wäscheleine mit kaputten Socken zeigten bildlich die finanziellen Löcher, die der angekündigte Sparkurs bei den sozialen Diensten und Einrichtungen reißt.
Auch die Caritas Ruhr-Mitte war bei der Mahnwache dabei. Markus Krischak von unserer Straffälligenhilfe in Bochum machte konkret deutlich, was die Kürzungen im sozialen Bereich bedeuten würden: "Seit 2014 werden über die Fachstelle stattHaft in Bochum Menschen, die zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt worden sind, in Kooperation mit der Staatsanwaltschaft in gemeinnützige Arbeit vermittelt, wenn sie die Geldstrafe nicht bezahlen können. Diese Arbeit dient der Vermeidung von Ersatzfreiheitstrafen und soll den möglichen Folgen einer Inhaftierung, wie zum Beispiel Wohnungsverlust, entgegenwirken. Gleichzeitig werden gemeinnützige Organisationen durch den unentgeltlichen Einsatz direkt unterstützt." Der Posten für diesen Förderbereich würde nun 2025 vollständig gestrichen. Den noch verbliebenen sechs Fachstellen in NRW wird die Existenzgrundlage entzogen. "Sofern sich an dem Haushaltsplan der Landesregierung für das nächste Jahr nichts ändert, wird die Fachstelle stattHaft in Bochum zum Ende dieses Jahres geschlossen werden müssen", macht Krischak deutlich.