Drohende Kürzungen für die Wohlfahrts- und Sozialarbeit

Gegen die Sparpläne der Landesregierung haben rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der Freien Wohlfahrtspflege NRW am vergangenen Freitag, 13. September, mit einer Mahnwache vor dem Düsseldorfer Landtag demonstriert. Ein überdimensionaler Schuh mit der Botschaft: "Uns drückt der Schuh!" und eine Wäscheleine mit kaputten Socken zeigten bildlich die finanziellen Löcher, die der angekündigte Sparkurs bei den sozialen Diensten und Einrichtungen reißt.

 

Auch die Caritas Ruhr-Mitte war bei der Mahnwache dabei. Markus Krischak von unserer Straffälligenhilfe in Bochum machte konkret deutlich, was die Kürzungen im sozialen Bereich bedeuten würden: "Seit 2014 werden über die Fachstelle stattHaft in Bochum Menschen, die zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt worden sind, in Kooperation mit der Staatsanwaltschaft in gemeinnützige Arbeit vermittelt, wenn sie die Geldstrafe nicht bezahlen können. Diese Arbeit dient der Vermeidung von Ersatzfreiheitstrafen und soll den möglichen Folgen einer Inhaftierung, wie zum Beispiel Wohnungsverlust, entgegenwirken. Gleichzeitig werden gemeinnützige Organisationen durch den unentgeltlichen Einsatz direkt unterstützt." Der Posten für diesen Förderbereich würde nun 2025 vollständig gestrichen. Den noch verbliebenen sechs Fachstellen in NRW wird die Existenzgrundlage entzogen. "Sofern sich an dem Haushaltsplan der Landesregierung für das nächste Jahr nichts ändert, wird die Fachstelle stattHaft in Bochum zum Ende dieses Jahres geschlossen werden müssen", macht Krischak deutlich.
Auch andere Bereiche der Freien Straffälligenhilfe haben bereits Schließungen und die Entlassung von Mitarbeitenden angekündigt und leider auch schon vollzogen. Hier würde ein gewachsener und gut funktionierender Teil der sozialen Arbeit in Nordrhein-Westfalen zerstört, den die sozialen Dienste der Justiz nicht ersetzen können.

 

"Trotz der bedenklichen Gesamtlage hoffen wir noch weiter auf ein Einlenken der Politik, um rat- und hilfesuchenden Menschen in allen Lebenslagen die notwendige Unterstützung bieten zu können", so Krischak.

 

Mehr dazu auch unter: Freie Wohlfahrtspflege NRW setzt vor dem Landtag von Nordrhein-Westfalen ein Zeichen gegen drohende Kürzungen im Sozialbereich | Freie Wohlfahrtspflege NRW (freiewohlfahrtspflege-nrw.de)

Foto: Hans-Jürgen Bauer (Caritas NRW)