Bochumer Frauenhaus macht bei Aktionswoche gegen Gewalt mit
Das Team der Caritas Ruhr-Mitte möchte gemeinsam mit dem Verein Mira - Internationales Bildungs- und Beratungszentrum für Frauen und Mädchen auf das Thema Femizide aufmerksam machen - mit einem Infosand am 27.11.. Laut Statistik von „One billion rising“ sind in diesem Jahr bereits 168 Frauen und Mädchen bei Femiziden getötet worden.
Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen (25.11.) und der NRW-weiten Aktionswoche #wirgegengewalt gegen Gewalt an Frauen (25.11. bis 1.12.) wird das Team des Bochumer Frauenhauses am Montag, 27. November, von 11.30 bis 14.30 Uhr mit einem Infostand im Bochumer Hauptbahnhof auf das Thema aufmerksam machen. Gleichzeitig werden Waffeln für den guten Zweck verkauft. Die Aktion wird gemeinsam mit dem Verein Mira - Internationales Bildungs- und Beratungszentrum für Frauen und Mädchen und mit Unterstützung der Bahnhofsmission laufen.
In diesem Jahr liegt das Hauptaugenmerk auf dem Thema Femizide. Mit dem Begriff wird, grob gesagt, das Töten von Frauen und Mädchen durch Männer bezeichnet, denen sie nahestanden. Mitte November lag die Zahl der Femizide in Deutschland laut "One billion rising" bei 168 von ihren Partnern, Ex-Männern, Bekannten, Verwandten, Mitschülern, Nachbarn getöteten Mädchen und Frauen im Jahr 2023. Die Initiative zählt Femizide in Deutschland, um auf strukturelle Probleme aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass sie keine Einzelfälle sind, sondern System haben. Nach ihrer Zählung wurden bis Mitte November 124 Frauen teils lebensgefährlich verletzt und weitere 22 Frauen mit dem Tode bedroht (Quelle: https://www.onebillionrising.de/femizid-opfer-meldungen-2023).
An jedem dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau an den Folgen eines Angriffs ihres Partners oder Ex-Partners, rechnete das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Mitte des Jahres vor. Frauenministerin Lisa Paus sagte in diesem Zusammenhang im Interview mit einer deutschen Illustrierten über Femizide: "Frauen werden umgebracht, weil sie Frauen sind und zu einem Ding, einer Sache degradiert werden. Noch immer glauben viel zu viele Männer, dass Frauen ihnen gehören."
Gegen Gewalt gegen Frauen setzt sich das Frauenhaus Bochum tagtäglich durch seine Arbeit ein. Seit 1981 werden Frauen und Mädchen, unabhängig von Religion, ethnischer Herkunft, Nationalität, kulturellem Background oder sozialem Status auf ihrem Weg in Freiheit und Selbstständigkeit begleitet.
Das Bochumer Frauenhaus der Caritas Ruhr-Mitte bietet 14 Frauen und 15 Kindern eine geschützte Unterkunft auf Zeit. Jede Frau bewohnt ein eigenes Zimmer - für sich oder mit ihren Kindern. Für ihre zukünftige Lebensplanungen steht ihnen das Frauenhaus-Team mit professioneller Beratung zum Beispiel in familienrechtlicher, finanzieller oder ausländerrechtlicher Sicht zur Seite. Gleichzeitig werden die Frauen und ihre Kinder pädagogisch und psychosozial begleitet und betreut. Zum Team vor Ort gehören vier Sozialarbeiterinnen, zwei Erzieherinnen, eine Hauswirtschaftskraft und eine Verwaltungskraft, die in ihrer Arbeit außerdem von anderen Diensten u.a. der Caritas wie Migrationsberatung, Schuldnerberatung und Erziehungsberatung unterstützt werden.
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