
"Straffällige haben keine Lobby. Das weiß ich aus meiner langjährigen Erfahrung als Seelsorger in der JVA Bochum", erklärt Diakon Hans-Gerd Holtkamp. "Zwar reicht unsere Spende bei Weitem nicht aus, um das Engagement der Caritas in diesem Bereich zu refinanzieren, aber wir wollen damit ein Zeichen setzen." Jeder habe eine zweite Chance verdient. Egal, was er sich hat zuschulden kommen lassen.
Der Bochumer Caritasverband und vormals der Fachverband SKM engagieren sich schon seit mehr als 100 Jahren in der "Krümmede". Eine Bochumer Besonderheit stellt die Familienarbeit dar: In den Vater-Kind-Gruppen, Familienseminaren und Paargesprächskreisen erhalten die inhaftierten Männer Gelegenheit, weiterhin regelmäßig den Kontakt zu ihren Kindern und Partnerinnen zu pflegen. Dadurch werden die bestehenden familiären Bindungen aufrechterhalten, was für Holtkamp der beste Schutz vor Rückfällen ist: "Ausgeschlossen und von der Gesellschaft gemieden, kann keine gelungene Resozialisierung erfolgen."
Caritas-Vorstand Dominik Spanke ist dankbar für die Unterstützung durch den Förderverein: "Ins Gefängnis zu gehen und straffällig gewordenen Menschen zur Seite zu stehen, ist unsere ureigene christliche Aufgabe. Allerdings müssen wir immer wieder für die Finanzierung dieser Arbeit kämpfen. Daher freuen wir uns über jede Spende."
Weitere Informationen zum SKM Bochum Förderverein e. V.