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Stand: 07.05.2019

Pressemitteilung

Gewalt an Frauen auch in Bochum weiterhin ein Thema

Eine Frau duckt sich in eine Ecke und hält die Arme schützend über ihrem Kopf verschränkt ©soupstock - stock.adobe.com / Fotolia

Außerdem wurden 359 Wohnungsverweise und Rückkehrverbote ausgesprochen. Rund 72 Frauen und 59 Kinder suchten Schutz im Frauenhaus. Dabei wird die Verweildauer in der Einrichtung, die zum Bochumer Caritasverband gehört, immer länger. Lag im Jahr 2015 der Anteil der misshandelten Frauen, die ein halbes Jahr oder länger im Frauenhaus verblieben, noch bei 14 Prozent, hat sich dieser in 2016 auf 18 Prozent erhöht. Manch Schutzsuchende benötigt sogar ein ganzes Jahr, um den sicheren Rahmen der Einrichtung wieder verlassen zu können und in eine eigene Wohnung zu ziehen.

Als Gründe führt Leiterin Ulrike Langer die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt und einen erhöhten Unterstützungsbedarf bei den Frauen an. "Unsere Bewohnerinnen sind fast alle auf Arbeitslosengeld II  angewiesen und können nur günstige Wohnungen anmieten, die die Vorgaben des Jobcenters erfüllen. Gerade diese Wohnungen sind aber sehr schwer zu finden." Erschwerend kommt hinzu, dass Gewalt immer internationaler wird. So zeigt die Erfahrung des Frauenhauses, dass viele Vermieter zurückhaltend reagieren, wenn eine Frau mit Migrationshintergrund eine Wohnung sucht.

"Diese Situation ist nicht nur für unsere Bewohnerinnen belastend, weil sie bei uns mit ihren Kindern in ziemlich beengten räumlichen Verhältnissen leben. Vor allem können wir auch keine neuen Frauen aufnehmen und müssen diese unter Umständen abweisen. Das ist auch für uns als Mitarbeiterinnen sehr schwierig", berichtet Ulrike Langer.