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Stand: 07.05.2019

Pressemitteilung

Caritas-Straffälligenhilfe beeindruckt Landtagspolitiker

Die Landtagsabgeordneten Carina Gödecke, Serdar Yüksel und Dr. Carsten Rudolph hören aufmerksam zu

Bei einem Besuch der "Krümmede" und einem anschließenden Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Caritas / Abteilung SKM an der Lohbergstraße 2a in Altenbochum befassten sich die SPD-Politiker vor allem mit der Betreuung der Familien von Inhaftierten durch die Freie Straffälligenhilfe. Aber auch die mitunter schwierigen Bedingungen in der U-Haft waren Thema.

So wurde deutlich, dass die Arbeit mit den Frauen und Kindern der Inhaftierten eine Bochumer Besonderheit darstellt – in kaum einer anderen Justizanstalten gibt es ein vergleichbares Angebot. Umso bedeutender ist es für die Caritas als Träger dieser speziellen sozialen Hilfe, dass das Familienministerium des Landes NRW seit einigen Jahren die Vater-Kind-Gruppen, Familienseminare und Paargesprächskreise bezuschusst. "Das ist eine wichtige Anerkennung für unsere Arbeit ", so Wolfgang Frewer, der die Freie Straffälligenhilfe der Caritas leitet. Er ist überzeugt: "Letztendlich profitieren alle davon – die Frauen und Kinder, die durch die Inhaftierung des Ehemanns und Vaters von jetzt auf gleich auf sich alleine gestellt sind und Unterstützung brauchen. Auch die Männer erhalten eine Perspektive, wodurch die Gefahr eines Rückfalls reduziert wird."

Die Landtagsabgeordneten zeigten sich beeindruckt vom Engagement der ehren- und hauptamtlichen Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Mit Ihrer Arbeit leisten Sie einen enorm wichtigen Beitrag zur Resozialisierung der Inhaftierten und der Begleitung von Angehörigen. Die vielen kreativen Projekte des SKM zeugen von einem außerordentlichen Engagement, das über die Stadtgrenzen hinaus eine beeindruckende Resonanz erfährt", fasste Serdar Yüksel die Erkenntnisse, die er und die beiden anderen Politiker an diesem Vormittag gewonnen haben, zusammen.

Weniger erfreulich, darin waren sich alle Teilnehmer einig, ist die Entwicklung im Bereich "Rechtliche Betreuungen", einem weiteren Aufgabenfeld der Caritas / Abteilung SKM. "Die Vergütungssätze der Betreuer sind seit 2005 nicht mehr erhöht worden. Unser Betreuungsverein arbeitet schon seit einiger Zeit defizitär. Lange können wir das nicht mehr auffangen", appellierte Caritasdirektor Ulrich Kemner an die Verantwortlichen in der Politik. Das Gleiche gilt für das neu geschaffene Hilfeangebot der "Psychosozialen Prozessbegleitung" (PSPB). Mit dieser sollen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Opfer einer schweren Straftat geworden sind, im Strafverfahren professionell begleitet werden können. Allerdings gibt es bislang nur wenige Richter, die eine solche Betreuung anordnen. "Wir würden uns wünschen, dass der PSPB mehr Bedeutung zugemessen wird", formulierte Wolfgang Frewer seinen Wunsch an die NRW-Landesregierung.

Diese Anregung nahmen Yüksel, Gödecke und Rudolph gerne auf. "Genau das ist ja die Intention unserer Besuche vor Ort – wir wollen unsere Eindrücke politisch weitertragen und an den entsprechenden Stellen einbringen", so Carina Gödecke.