Friedhelm Jost (3. von links) zusammen mit Vorstand Ulrich Kemner (2. von links), dem ehemaligen Bochumer Caritasdirektor Dieter Engelke (1. von links) und dem neuen Leiter des Blomenber-Hauses, Thomas Kahlert
Hinter den 20 Bewohnerinnen und Bewohnern des Blomenberg-Hauses und den 18 Mitarbeitern liegen aufregende Wochen. Nach über einem Jahr Bauzeit sind sie im Juli vom bisherigen Standort in Bochum-Grumme in das neue Gebäude auf dem Areal der ehemaligen Fronleichnam-Kirche an der Alten Wittener Straße umgezogen. Nötig wurde dieser Schritt, weil die alte Unterkunft nicht mehr den aktuellen räumlichen und sicherheitstechnischen Vorgaben entsprach.
"Wir mussten uns erst einmal an das neue Haus und den Stadtteil Laer gewöhnen", berichtet Thomas Kahlert. Aber inzwischen sind wir angekommen und freuen uns über die Möglichkeiten, die uns der Neubau bietet". Das gesamte Haus ist barrierefrei, alle Räume sind hell und freundlich. In den beiden Etagen, in denen sich die Bewohnerzimmer befinden, bildet eine große Wohnküche den geselligen Mittelpunkt. Hinzu kommen im Erdgeschoss Räume für die Beschäftigungstherapie und die gemeinsame Freizeitgestaltung.
Für Friedhelm Jost, der die Einrichtung mit aufgebaut und über dreißig Jahre lang geleitet hat, ist der Umzug in den Neubau krönender Abschluss seiner beruflichen Laufbahn. In den vergangenen zwei Jahren hat er maßgeblich an der Umsetzung mitgewirkt und noch einmal alle Kraft in dieses Projekt gesteckt. "Wir sind Ihnen dankbar für Ihr Engagement und die Hartnäckigkeit, mit der Sie sich stets für die Belange der Bewohner eingesetzt haben", würdigte Ulrich Kemner, Vorstand des Bochumer Caritasverbands, die Verdienste des langjährigen Mitarbeiters und "Caritas-Urgesteins". Wie wichtig dem gebürtigen Wattenscheider der Einsatz für hilfebedürftige Menschen und soziale Belange sei, werde auch dadurch deutlich, dass sich der 64-Jährige mehrere Jahre ehrenamtlich als Schöffe engagiert hat und in seiner Kirchengemeinde aktiv ist.
Mit Thomas Kahlert übergibt er die Leitung des Blomenberg-Hauses an einen erfahrenen Sozialarbeiter und Sozialmanager. Der 53-Jährige war vorher beim Jugendamt der Stadt Oberhausen sowie langjährig in der Fachklinik St. Camillus / Duisburg, einer Fachklinik für Abhängigkeitskranke, tätig.
Das Blomenberg-Haus
Das im November 1984 zunächst als psychosoziale Gemeinschaftwohnung eröffnete Blomenberg-Haus betreut chronisch alkohol- und medikamentenabhängige Männer und Frauen, die ohne professionelle Hilfe nicht in der Lage sind, abstinent zu leben. Ziel der sozialtherapeutischen Arbeit ist es, das Überleben der Bewohner in einem suchtmittelfreien Raum zu sichern, ihr geistiges, seelisches und körperliches Befinden zu stabilisieren und ihnen ein weitestgehend normales Leben zu ermöglichen. Bis zu 20 Personen können aufgenommen werden. Die Betreuung beinhaltet neben dem Auf- und Ausbau von sozialen Kontakten und Kompetenzen u.a. die Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten, Beschäftigungstherapie und das Training von Sozialverhalten und Konfliktfähigkeit.