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Stand: 07.05.2019

Pressemitteilung

60 Jahre Christophorushaus

Hospizleiter Thomas Quinting und der Essener Weihbischof Wilhelm Zimmermann stehen am improvisierten Altar der Caritas-Werkstatt

Den Auftakt bildete ein Dankgottesdienst in der benachbarten arbeitstherapeutischen Werkstatt, den Weihbischof Wilhelm Zimmermann mit Bewohnern, Mitarbeitern und Wegbegleitern des Christophorushauses feierte. In seiner Predigt würdigte er die besonderen Verdienste der Einrichtung für Menschen, die auf der Straße gelebt haben oder auf die schiefe Bahn geraten sind: "Gerade in der heutigen Zeit, in dem das Wohl einzelner wichtiger ist als die Verantwortung für andere, gehen Sie, genauso wie es Papst Franziskus von uns allen fordert, an die Ränder unserer Gesellschaft. Sie legen den Finger in die Wunde." Caritas-Vorstand Hans-Werner Wolff verwies in seiner Ansprache auf die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt: "Immer mehr Menschen in Deutschland sind wohnungslos. Wir werden nicht ruhig sein, bis sich etwas ändert, und weiter nach Möglichkeiten suchen, um Wohnraum für Menschen zu schaffen, die es noch schwerer haben als die 'Normalos'."

Der Weg, den die Bewohner des Christophorushauses hinter sich gebracht haben, war alles andere als einfach. Fast alle leiden unter einer Suchterkrankung. Das Leben auf der Straße hat sie physisch und psychisch gezeichnet. Viele sind verschuldet und haben keine oder nur eine geringe Ausbildung. Andere müssen nach einer Haftstrafe ihr Leben neu organisieren. Das sozialtherapeutische Konzept der Einrichtung zielt darauf ab, die Bewohner Schritt für Schritt in ein geregeltes Leben in Eigenverantwortung zurückzuführen. Dafür stehen auf drei Etagen 16 Einzel- und sieben Doppelzimmer für insgesamt 30 Bewohner zur Verfügung. Begleitet werden diese von einem Team aus Sozialpädagogen und -arbeitern, Verwaltungs- und Hauswirtschaftskräften sowie Mitarbeitern im Nachtdienst.

Bei der Jubiläumsfeier hatten jetzt alle Gelegenheit, für einen Tag den oft anstrengenden Alltag hinter sich zu lassen. So wartete nach dem Gottesdienst im Aufenthaltsraum des Christophorushauses eine liebevoll gedeckte Kaffee-und Kuchentafel auf die Teilnehmer. Bei einer Tombola gab es lauter Gewinner und draußen vor dem Hauseingang luden ein Grill sowie eine Feuertonne bis in die Abendstunden zum geselligen Miteinander ein. Einrichtungsleiter Thomas Quinting blickt zufrieden auf den Tag zurück: "Das war eine richtige Familienfeier, bei der man das 60-jährige Geburtstagskind hochleben lässt und gemeinsam ein paar fröhliche Stunden verbringt. Genauso hatten wir uns das vorgestellt."