Frauenhaus deckt Hälfte des Stromverbrauchs über Solaranlage

Zwei Waschmaschinen, zwei Trockner, vier Herde, vier Kühlschränke, zwei Backöfen, zwei Mikrowellen, diverse kleine Geräte wie Toaster oder Wasserkocher in den beiden Gemeinschaftsküchen, eine komplette Küche im barrierefreien Appartement, dazu Fernseher in den Wohnräumen, Computer in den Büros und und und...

Der Stromverbrauch in einem Gebäude wie dem Frauenhaus Bochum ist groß. Schließlich leben hier bis zu 14 Frauen, viele mit ihren Kindern. Doch es wird nicht nur Strom verbraucht, sondern auch produziert. Seit März 2023 ist die erste Photovoltaik-Anlage auf einem Dach eines Gebäudes der Caritas-Ruhr-Mitte offiziell in Betrieb.

Eine zweite wird Anfang 2024 hinzukommen: auf dem Gebäude an der Propst-Hellmich-Promenade 29 in Bochum-Wattenscheid. Hier sitzen verschiedene Dienste und Einrichtungen der Caritas Ruhr-Mitte wie die Kurberatung und das Seniorenbüro Wattenscheid. Die Solarzellen sind jetzt bereits montiert und gehen in Kürze ans Netz. Mit ihnen können jährlich 19,75 Megawattstunden/MWh produziert werden - und damit 8,71 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß eingespart werden (das entspricht dem Pflanzen von 400 Bäumen).

Eine MWh entspricht 1000 Kilowattstunden/kWh. Zum Vergleich: In Deutschland verbrauchen zwei Bewohner*innen durchschnittlich 2000 kWh pro Jahr im Mehrfamilienhaus und 3000 kWh im Einfamilienhaus. Im Fall des Frauenhauses wurden seit dem Start im März 2023 mit der Solaranlage 8,09 MWh Strom produziert (bei einem Verbrauch von 15,69 MWh).

 "Alternative Energien zu nutzen ist für uns als Caritasverband ein wichtiger Bestandteil unserer ökologischen Verantwortung", sagt Caritasvorstand Dominik Spanke. "Auch wir wollen mit unserem Tun und Handeln Verantwortung für die Schöpfung übernehmen. Dazu gehört für uns zwangsläufig, den ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten beziehungsweise kleiner werden zu lassen."

Das Greenteam der Caritas Ruhr-Mitte hat stets den Blick auf Umweltschutz und Klima-Aspekte. Dazu gehört aktuell auch, alle Standorte in Bochum, Wattenscheid, Hattingen und Schwelm zu prüfen, wo Sonne als Energie-Lieferantin sinnvoll genutzt werden könnte.

(Foto: Ulrike Langer, Leiterin des Bochumer Frauenhauses, in einer der Gemeinschaftsküchen.)