Seit Juni vergangenen
Jahres haben zehn Mütter vom Caritas-Kindergarten & Familienzentrum St.
Viktoria in der Nibelungenstraße am Elternbildungs- und Sprachförderprogramm
„Rucksack“ teilgenommen. Zum Abschluss der Maßnahme erhielten die Frauen jetzt
von Selma Aslan, Mitarbeiterin beim KIBo (Kommunales Integrationszentrum
Bochum), ein Zertifikat. Für die Kinder gab es ein kleines Geschenk.
Das aus den Niederlanden stammende „Rucksackprojekt“, das die
Kindertageseinrichtung im Bochumer Westend seit nunmehr neun Jahren in
Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum anbietet, setzt auf
Zweisprachigkeit und bezieht die Mütter in die Sprachförderung der Jungen und
Mädchen mit ein. Denn zahlreiche Studien belegen, dass Kinder besser Deutsch
lernen, wenn sie ihre Muttersprache richtig beherrschen.
In den vergangenen Monaten haben sich die Frauen jeden Donnerstagvormittag im
benachbarten St. Marienstift getroffen und unter Anleitung von Zeynep Kokott
alltagsrelevante Themen wie z.B. „Mein Körper“ oder „Meine Familie“ auf
Türkisch besprochen. Danach haben die Mütter, wie es der Projektname
"Rucksack" bereits sagt, das Erlernte mit Hilfe von Arbeitsblättern
nach Hause "getragen", um es mit ihren Kindern zu vertiefen. Parallel
dazu wurde das gleiche Thema im Kindergarten auf Deutsch besprochen.
Das Rucksack-Projekt kommt bei den Eltern und Kindern gut an. „Die
Sprachkompetenz der Jungen und Mädchen hat sich deutlich verbessert“, berichtet
Ingrid Krötz, Mitarbeiterin im Caritas-Kindergarten St. Viktoria, der ebenfalls
als Familienzentrum zertifiziert ist. Selma Aslan vom KIBo ergänzt: "Die
Frauen erhalten auch zahlreiche Anregungen und Tipps für gemeinsame Aktivitäten
mit ihren Kindern. Dadurch wird die Eltern-Kind-Beziehung noch
intensiver."
Figen Karakus ist traurig, weil das Projekt nun zu Ende geht: "Wir hatten
bei den Treffen immer viel Spaß. Einige Frauen sind sogar Freundinnen geworden.
Wir werden auf jeden Fall weiterhin gemeinsam etwas unternehmen".